Glasspannungen
Spannungen im Glas sind das Resultat der schlechten Wärmeleitfähigkeit. Als derjenige, welcher das Glas bearbeitet, ist diese Eigenschaft natürlich von Nutzen. Man kann Glas auf viele hundert Grad erhitzen und nur wenige Zentimeter daneben anfassen, ohne sich zu verbrennen. Diese schlechte Wärmeleitfähigkeit hat allerdings zu Folge, das die Ausdehnung durch Erwärmung - die jeder Körper vollzieht - nur in den erwärmten Bereichen, vonstatten geht. In den angrenzenden Bereichen, die "kalt" bleiben, behält der Körper seine ursprüngliche Dimension. Im umgekehrten Fall verhält es sich ähnlich. Erhitztes, "ausgedehntes" Glas erkaltet anders, als deren Randbereiche. Je nach Glasart kann diese entstandene Spannung durch Erwärmen und/oder Abkühlen zum Spannungsriss und somit zum Bruch des Glases führen. Aus diesem Grunde durchläuft das bearbeitete Glasobjekt im Ganzen einen thermischen Prozess. Hierbei wird das gesamte Glas auf eine genau definierte Temperatur erhitzt und langsam - ebenso definiert - abgekühlt. Durch die schrittweise Erwärmung und Abkühlung im Ganzen - sprich Ausdehnung und Zusammenziehen, kann keine neue Spannung entstehen. Auch wenn sich dieser Vorgang im nicht sichtbaren Bereich abspielt, ist er doch verantwortlich für die Haltbarkeit eines Glases.